Hallo zusammen,
Ich habe mich neu registriert und ein Frage wie ich mich gegen Bossing wehren kann. Zunächst muss ich etwas ausholen um meine derzeitige Situation zu beschreiben. Ich arbeite seit 10 Jahren in einen inhabergeführtem Dienstleistungslabor. Die ersten 7 Jahre lief alles super. Ich habe mit meinem Chef , dem Inhaber, die Firma praktisch aufgebaut. Ich baute damals mehrere Abteilungen selbstständig auf und arbeitet 10 und mehr Stunden pro Tag. Weder Geld noch die Zeit waren für mich wichtig. Ich sah in der Arbeit meine Berufung und es machte mir Spass die Firma wachsen zu sehen. Bis 2014 leitete ich eine Abteilung in der Firma , die sehr gute Umsätze erzielte und alle Kundenprojekte fristgerecht abarbeitet. Bis Anfang 2014 gab es zwischen mir und meinem Chef keine größere Probleme. Hin und wieder gab es kleine Meinungsverschiedenheiten, aber ich denke sowas ist im Alltag normal. Ich konnte offen meine Meinung sagen und Optimierungsvorschläge anbringen und erhielt sogar die Prokura für die Firma. 2014 wurde eine ehemalige Schulfreundin von ihm in den Bereich der Geschäftsführung eingestellt. Sie lies von Anfang an Ihre alte Freundschaft zu unserem Chef heraushängen . Es entwickelte sich eine Kultur des "Schleimens" und hinter dem Rücken reden, sowie eine sehr starkes Hierarchiedenkens. Das Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und der Führungsetage verschlechterte sich. In Besprechungen und im Alltag versuchte ich die Ideen der Mitarbeiter zu vertreten und wies regelmässig auf diesen Verschlechterung des Teams und die damit verbundenen Probleme hin. Leider stand ich meist allein da . Zum damaligen Zeitpunkt war außerdem eine meiner Mitarbeiterinnen, gerade in Elternzeit. Diese war schon vor ihrem Mutterschutz scharf auf meine Stelle, aber weder fachlich noch organisatorisch entsprechend qualifiziert. Es war zusammen mit meinem Chef geplant sie nach der Elternzeit einen Teilverantwortungsbereich in der Abteilung zu übergeben. Am 22.12.2014 wurde ich zu meinem Chef gerufen und mir wurde bekanntgegeben, dass die Stelle als Leiter meiner Abteilung nicht mehr für mich zur Verfügung steht. Ich hätte die Möglichkeit zu kündigen oder eine neuen Forschungs und Entwicklungsabteilung auf zubauen. Die Leitung meiner Abteilung wurde der Kollegin , die im Januar aus dem Mutterschutz zurückkommt zugesprochen. Als Begründung wurde mir gesagt ich stehe kurz vor dem Burnout und es wäre zu meinem Schutz. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt in den gesamten 7 Jahren nur 4 Tage krank und hatte keine physischen Probleme. Ein Gespräch mit meinen Chef über Alternativen war nicht möglich. Ich sollte bis 19.01.15 freigestellt werden und hatte bis Ende des Jahres Zeit mich entsprechend zu entscheiden. Da ich eher eine Kämpfernatur bin nahm ich die Freistellung nicht an und war auch am 23.12 wieder auf Arbeit. Am 31.12 entschied ich mich, jetzt gerade nicht aufzugeben und die neue Abteilung aufzubauen. In den kommenden 6 Monaten arbeite ich zunächst allein am Aufbau der neuen Abteilung. Dabei wurden mir von Seiten meines Chefs und der Leiterin meiner ehemaligen Abteilung viele Steine in den Weg gelegt. Trotzallen war die Abteilung erfolgreich und es wurden bis Mitte 2016 3 Mitarbeiter eingestellt. Mein Ansehen in der Firma wurde 2016 immer mehr durch die Geschäftsführung unterwandert. Idee und Verbesserungen wurden ignoriert. Dank gab es schon lange nicht mehr. In einem Mitarbeitergespräch 2016 wurde mir Inloyalität der Firma gegenüber vorgeworfen, was eine komplette Lüge war. Ich erhielt weder eine Begründung noch eine Abnahmung. Grund war , da ich mich für eine Kollegin eingesetzt hatte die 2016 ebenfalls gemobbt und dann von heute auf morgen aus einer Führungsposition gekündigt wurde. Außerdem braucht man einen Grund mir die Prokura wieder zu entziehen, das vermute ich zumindest. Wenn Projekte bei anderen Abteilungen liegengelassen wurden, erhielt Sie meine Abteilung kurz vor Abgabetermin mit der Aussage es muss unbedingt noch bis zum Abgabetermin fertig werden. Beschwerden meinerseits über solche Vorgehensweisen wurden ignoriert. Häufig wurde ich als Abteilungsleiter übergangen von meinem Chef und er hat Aufgaben direkt an meine Leute weitergegeben oder Projekte abgeblasen. Das Projektmanagement wurde mir durch die Geschäftsführung immer mehr entzogen, indem ich übergangen wurde. Im Feb 2017 wurde mir im Mitarbeitergespräch eröffnet ich wäre nicht teamfähig, könnte nicht organisieren und wäre nicht mehr motiviert. Gründe und Beweise , die ich verlangte wurden nicht vorgebracht. Ich erhielt den Auftrag innerhalb von 4 Monaten ein neues Labor aufzubauen (Neubau) und für die behördliche Abnahme fertigzustellen , mit der Zusage, das ich diese Labor dann auch leiten werde. Der Zeitrahmen war sehr knapp und als 2 Wochen später der Termin der Inspektion um 1 Monat vorgezogen wurde, ahnte ich das mich die Geschäftsführung damit blosstellen wollte. Sie wollten mir nachweisen, dass ich es nicht hinbekomme. Während der kommenden 3 Monate wurde mit zwar Unterstützung angeboten, aber wenn ich sie annahm wurden die Dokumente absichtlich liegengelassen und Projekte behindert . Trotzallen fand ich noch 2 , 3 Mitstreiter und liess mich nicht unterkriegen und schloss das Projekt mit zwar über 100 Überstunden erfolgreich ab . Das Labor wurde mit Bravor von der Behörde abgenommen. 2 Wochen nach der Abnahme erhielt ich im Nachgang an eine Abteilungsleiterbesprechung ein Versetzungsschreiben vorgelegt. Mir wurden alle Personalverantwortungen und die Leitung des Labors aberkannt und ich muss jetzt als Mitarbeiter in meiner ehemaligen Abteilung arbeiten. Begründungen bzw. Gespräche gab es im Vorfeld / Nachgang keine mit mir. Die einzige Begründung die ich je erhielt war eine Email an die gesamte Belegschaft , dass die Auflösumg der Forschung und Entwicklungsabteilung einer weiteren effizenten Entwicklung der Firma zu gute kommt.
Ich bin mit diesem Fall zu einem Anwalt gegangen und es läuft derzeit eine Klage auf gleichwertige Beschäftigung. Seit die Klage raus ist , läuft das Mobbing auf vollen Touren. Nicht nur die Geschäftsführung sondern auch meine jetzige Chefin (Leiterin meiner ehemaligen Abteilung) und meine Kollegen aus der Forschung und Entwicklungsabteilung. Alle meine Projekte wurde mir trotz Proteste der Kunden entzogen und ich muss größenteils Laborantentätigkeiten durchführen. Häufig erhalte ich fachlich falsche Anweisungen bzw. soll Arbeiten in Zeiten schaffen was technisch nicht möglich ist. Anweisungen erhalte ich nur per Email mit CC an die Geschäftsführung Wenn ich auf diese Antworte dabei Sachverhalte richtig stelle und auf fehlende Organisation und Voraussetzungen hinweise. Bekomme ich ein strikte Anweisung von der Geschäftsführung auch nur per Email , ich habe den Abweisungen folge zu leisten und basta.
Jetzt nach dem langen Roman von mir endlich meine Frage . Soll ich mich wehren? Lohnt es sich zu wehren, oder eher ignorieren und eben strikt nach falscher Anweisung arbeiten. Und wie kann ich mich wehren. Eine sachliche Email zurück ban die Geschäftsführung oder ist das eher Öl ins Feuer giessen.
Eine Zukunft habe ich eh nicht mehr in der Firma. Ich bin bereits in der Bewerbungsphase. Mein Chef will aber das ich selber kündige , da er die Abfindung nicht zahlen will. Deshalb versucht er es jetzt unter anderem auf diese Weise.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht .