Mobbende Kollegen verfolgen mich bis in meine Träume, wer macht ähnlich Erfahrungen mit Mobbing im Betrieb

[Poltergeist]

Zunächst mal Gratulation zu diesem Forum ! Wahnsinn, was so alles passiert um das Thema Mobbing herum.
Ich habe ein paar Berichte gelesen und einige Dutzend überflogen. Mein Problem fand ich nicht, deshalb nun meine Geschichte .
Wie gesagt, es gib thier viel Mobbingfälle. Unter dem Thema "mobbing im Betrieb2 ist alles gesagt. Ausserdem tauchen die wesenstlichesten Szenen auch in den folgenden Beschreibung auf.
Seit ich in der Arbeit mobbingmäßig unter Druck bin, ca. 2 Jahre, verfolgen mich diese Probleme bis in den Schlaf hinein.
Folgende Szene. ich stehe in einer Gruppe von Arbeitskollegen. Alles ist still, dann so langsam auf- und abschwellendes Gelächter. Dann wieder Stille. Ich fühle mich völlig einsam und verlassen. Die Kollegen verwandeln sich langsam in Staub, den ich einatme. Ich wache dann meist mit Schweißgebadet und mit Atemnot auf. Es ist der pure Horror !
In einem anderen Traum laufe ich unendliche Gänge, die Ähnlichkeit mit meinem Arbbeitsplatz haben, entlang. Hinter mir Verfolger, die ich nicht sehe, aber höre. Die Gänge werden immer enger. Schließlich muss ich kriechen. Manchmal endet der Traum auch, dass ich stecken bleibe und das Gefühl habe zu Ersticken.
Manchmal stehe ich im Traum auch vor meinem Chef udn versuche mich über das Mobbing zu beschweren. Ich bringe kein Wort heraus, wie mit einem Knödel im Hals. Der Chef sieht nicht aus wie mein Chef, sondern wie eine frühere Kindergärtnerin, sie zeigt auf eine Formel die einen Bruch darstellt und Zeichen für Temperaturdiffernz u. Ä.
Dann wird sie immer größer und quillt hinter dem Schreibtisch hervor. Auch dieser Traum endet mit einem Druck auf der Brust und Erstickungsgefühlen.

Manche andere Träume sidn ähnlich, aber ich kann sie mir nur teilweise merken.
Z.E. ausser dem Mobbing im Betrieb habe ich momentan keine Probleme, der Zusammenhang erscheint mir also evident zu sein.
Bin ich ein Fall für den Psychiater ? Mein Hausarzt meint das jedenfalls.

LG Poltergeist

[Compliance]

Hallo Poltergeist,

Da Dich die Situation bis in Deine Träume verfolgt scheinst Du tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes "traumatisiert" von der aktuellen Situation, die Du glaubst nicht bewältigen zu können.
Daher auch die Träume mit dem Auftritt "übermächtiger" Figuren, welche auch erlebte und ggf. nicht aufgearbeitete/verdrängte Traumata aus der Kindheit wieder aufleben lassen.

Auch die enger werdenden Gänge, in denen Du stecken bleibst sind Spiegel Deiner erlebten Ohnmacht und zeigen Dir deutlich, dass Du langsam aber sicher dem "Untergang" entgegen gehst......
Wenn sich nichts ändert!

Ob ein Therapeut Dir wirklich dabei helfen kann die Situation zu bewältigen ist insofern fraglich, weil sich durch die Therapie Dein psychischer Umgang mit der Situation vielleicht verbessert, die das Trauma auslösende Situation selbst jedoch eben nicht.
Dich jemandem zu öffnen sehe ich als gute Option zumindest den Druck zu vermindern und zu spüren nicht alleine auf dieser Welt und ihr ohnmächtig ausgeliefert zu sein.

Doch ich persönlich sehe die bessere Lösung darin Deine Situation so zu verändern, dass Du in einem Umfeld wirken kannst, das Dich als Person und Deine Präferenzen/Leistungen schätzt und vielleicht sogar dort von Menschen umgeben bist die Dich auch als Mensch mögen.

Sympathie, Empathie, Liebe, Dank; all diese menschlichen Regungen und Gefühle können nicht durch Vorschriften oder gar gerichtlich eingefordert werden. Es sind "Leistungen" die man sich durch sein Mensch-Sein verdient und die einem Menschen freiwillig von seinen Mitmenschen entgegen gebracht werden... oder eben auch nicht. Nicht jeder Mensch ist für jedes Umfeld und dessen gewachsene "Kultur" geschaffen.
Gleich und Gleich gesellt sich gern heisst es doch so schön....

Ich kann Dir versichern, dass ich all das, was Du beschreibst, auch schon erlebt habe. Für mich war dies immer ein Zeichen zu handeln

1. Was war oder ist mein Beitrag zur Situation?
2. Was ist der Beitrag der anderen?
3. Liegen die Ursachen für den Druck der Geringschätzung in meiner Leistung begründet?
4. Oder liegen die Gründe mehr im krassen Unterschied der unterschiedlichen Einstellungen, Werte und Präferenzen der Beteiligten?

Wenn ich die letzte Frage mit einem klaren JA beantworten muss, so weiss ich, dass ich da wo ich bin im falschen Film/Bus/Zug gelandet bin.

Und so wie ich, wenn ich merke dass der Bus in dem ich sitze in die falsche Richtung fährt, dann üblicherweise aus- und in den richtigen Bus umsteige, so bin ich auch dann dort ausgestiegen wo ich kein Land mehr gesehen habe.

Alleine der Entschluss sich zu verändern liess mich dann immer gelassen auf die Zustände blicken und war froh, dass ich das nur noch auf Zeit ertragen musste. Damit gewann ich persönlich eine lockere ja fast schon humorvolle Distanz zu all den hässlichen Gegebenheiten zurück. Könnte wieder gut schlafen, da es eine Perspektive gab nach vorne zu blicken. Nicht mehr Getriebener des eigenen Schicksals zu sein sondern der aktive Schöpfer meines Daseins.

Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du eine weise Entscheidung triffst, die Dich alsbald aus Deinem Gefängnis befreit.
Du erkennst, dass sich dieses Gefängnis mit seinen Fesseln vielmehr in Deinen Gedanken abspielt, als in der wirklichen Welt, Du dies erkennst und die richtigen Schlüsse daraus ziehst und .... handelst :-)

"Nichts auf der Welt ist es wert, als das man es mit Sorgen erkaufen müsste"
Napoleon Hill aus: "Denke nach und werde reich"

In diesem Sinne wünsche ich Dir nur das Beste und verbleibe mit herzlichen Grüssen
Compliance

[Baby Lon]

Hallo Poltergeist, Du hast anscheinend Atemaussetzer während des Schlafes. Das kann gefährlich werden. Da würde ich schnellstens zu einem Spezialisten gehen !
Der Zusammenhang zwischen Mobbing im Betrieb und Deinen Träumen ist offensichtlich. Aber, im Normalfall setzt bei einem Traum die Atmung nicht aus, während das bei Dir ja anscheinend zu einer Schlafapnoe führt !
Mein Frage: hat sich das Problem während bzw. durch Corona verstärkt.
Bei mir kommen immer wieder Szenen in die Träume in denen die Menschen Masken auf haben. Sehr beunruhigend, aber die Atmung ist nicht beeinträchtigt!

[Hürtgenwald]

Druck auf der Brust und Erstickungsgefühlen ...

Ich schließe mich Babylon an, das könnte zunächst doch ein behandlungswürdiges Problem sein. Schlafapnoe ist weit verbreitet und gefährlich man kann daran sterben !

@ Babylon - es gibt ja die "Verschwörungstheorie" dass das Virus nur eien Vorwand ist um die Bevölkerung zu "versklaven".
Ich habe in verschiedenen Krankenhäusern die aktuelle Situation beobachtet. Ich habe den Eindruck dass Corona tatsächlich noch schlimemr ist, wie es von den Politikern dargestellt wird.
das Krankenhauspersonal steckt sich an, trotz Schutzanzügen und FFP3 Masken. Das Virus ist unendlich klein und anscheinend schon in relativ geringer Menge ansteckend ! Kein Wunder also wenn Du Alpträume deswegen hast !

[Poltergeist]

Ich gebe euch recht, zuerst mal die Mediziner ran lassen. Soll ich ins Schlaflabor, oder reicht ein EKG-Gerät das über Nacht angeschlossen wird. Was meint ihr ?

Zu Corona fällt mir nix ein, ausser dass die dauernd die Regeln ändern, was kein gutes Zeichen ist. Finde es eher bedrohlich.

[Poltergeist]

@ Compliance - du antwortest sehr fundiert. Bist Du Psychologe ? Ich danke dir jedenfall auch für deine Ausführungen, sie haben mir echt weitergeholfen.

Allgemein- das mit der Apnoe habe ich jetzt mit meinem Arzt diskutiert. Ich müsste dann beim Schlafen eine Art Maske tragen. Kann mir nicht vorstellen, dass ich mit dem Ding im Gesicht schlafen kann. EKG war ok, sagt aber nicht viel. Jetzt soll ich eins über Nacht tragen. Auch so'n Ding !

[Boston legal]

Compliance ist kein Psychologe ( denke ich jedenfalls ) aber ein sehr logisch und tiefgründig denkender User des Forums. Kompetent in Sinne des Forums gegen Mobbing !

Nun, Poltergeist, warum wählst du diesen Nick ? Esoterische Tendenzen ? Was die Maske gegen Schlafapnoe angeht, daran gewöhnt man sich !

Du leidest wahrscheinlich an einem Mix aus Mobbing bzw. psychologischen und gesundheitlichen Problemen. Für Beides gibt es Fachleute.

Gute Besserung !

Im Verlauf des Threads ist auch Corona aufgetaucht. Das spielt sicher auch eine Rolle indem es vorhandene (Mobbing) Probleme verstärkt. Der Verlust des Arbeitsplatzes kann die Leute echt ätzend werden lassen. Das von ihnen ausgeführte Mobbing wird schlichtweg brutaler, da es um die berufliche Existenz geht.
Allgemein werden die Leute durch Corona nervöser, ist meine Beobachtung ...

[Compliance]

Hallo Poltergeist,

erst einmal vielen lieben Dank für das schöne Feedback. Es freut mich, dass ich Dir etwas geben konnte, das Dir offenbar geholfen hat.

Nein ich bin kein studierter Psychologe. Doch in nun über 30 Jahren Tätigkeit in Führungsverantwortung und als Unternehmer war ich stets bestrebt meinen Mitarbeitern ein ebenso herausforderndes wie ebenso angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Eine Umfeld eben, in dem echte Menschliche Leistung erst möglich und freigesetzt werden kann.

Zuvor habe ich selbst das erlebt was von ratlosen und teils sogar verzweifelten Menschen hier geschildert wird.
Das Erlebte war jedoch nicht Auslöser einer Depression sondern mein Antrieb zu lernen. Über den Menschen den ich jeden Tag im Spiegel sehe sowie meine Mitmenschen, die, wie ich erkennen musste, völlig anders gestrickt sind wie ich selbst. Jeder Mensch auf seine Art anders ist und, egal ob gut oder schlecht, mir einen Lerngewinn und neue Erfahrung hinterlässt. So lernte ich das Gute selbst im Schlechten zu sehen.

Die bis heute ungebrochene Wissbegierde über die Natur des Menschen, was ihn antreibt, aber auch und im Besonderen was ihn neurotisch macht, half mir besser zu verstehen woher jeweils der Wind weht und all das Schlechte im Menschen empor kommen lässt. Der Mensch ist, seine genetischen und epigenetischen Anlagen ausgenommen, in weiten Teilen das Produkt seiner unmittelbaren Umgebung. An die passt er sich bestmöglich an.
Verschlägt es ihn jedoch durch ausser Umstände oder gar Zwänge in ein anderes Umfeld, können von einem Moment auf den anderen seine bisherigen Lebens-Strategien in Frage gestellt wenn nicht gar völlig untauglich werden sich in einer neue Gruppe wirkungsvoll einzufügen.

Als Anführer meiner Teams, und nicht nur als deren Vor die Nase gesetzter, verstand und verstehe ich mich bis heute als der "Maurer" der insbesondere die neuen Steine möglichst passgenau in die bestehende Mauer einfügt wie auch als "Mörtel", der die Mauer dauerhaft zusammen hält. Um diese Rolle und Aufgabe zu erfüllen musste ich viel über die Psyche des Menschen und sein sich daraus ableitendes Verhalten lernen.
Ich finde es höchst bedauerlich, dass sich nur wenige, die nach Macht oder besser Autorität streben diese Bürde auf sich nehmen. Ein echter Anführer gleicht mehr einem Diener als einem Herrscher.

Die meisten "Chefs" wollen nur befehlen und Untergebene oder besser Untertanen um sich haben, die ihrem Kommando willen- und widerspruchslos folgen.
Das aber bedeutet Gewalt am Menschen üben und ist keine echte Macht.
Unter solchen Bedingungen wird niemals dauerhaft echte Leistung entstehen können.
Unter solchen Bedingungen sind vielmehr Zwietracht, Intrigen und Niedertracht Programm.

Mein Tipp: Wenn Du Dich irgendwann verändern willst, dann lass den neuen Chef in Spe im Gespräch auf Dich wirken.
Werde Dir Deiner Gefühle für diese Person und die Begegnung im Hier und Jetzt, dort in der Situation bewusst. Lass zu, dass Deine Gefühle ins Bewusstsein aufsteigen. Das nennt man auch Intuition.
Und wenn Du dann nur im Entferntesten das Gefühl bekommst, dass die "Chemie" zwischen Dir und diesem Menschen nicht stimmt, dann nimm davon Abstand Dich diesem Menschen auszuliefern.

Wie heisst es so schön: "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Bess'res findet"

Je älter ich werde, desto mehr wird mir klar und bewusst wie begrenzt meine Zeit auf Erden doch ist.
Daher werde ich niemals auch nur einen Tag meiner kostbaren Zeit unnötig an Menschen verschwenden, die mir in der Begegnung offenbaren mich mit Gewalt zu etwas zwingen, mich letztendlich besiegen wollen, um sich selbst grösser zu fühlen als sie es in Tat und Wahrheit sind.

Es lohnt sich daher zu lernen und zu suchen, wo und bei welcher Aufgabe ich für mein Team wirklich wichtig und damit richtig bin.
Dann verschwindet so manches "Symptom" der inneren Unruhe, die Du im Moment verspürst, praktisch über Nacht und wie von selbst ;-)

In diesem Sinne ein schönes Wochenende und alsbald wieder erholsamen Schlaf.

Viele Grüsse
Compliance

[Poltergeist]

@ Compliance - soviel Dachwissen und Engagement hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet. Danke dafür !

Tja, wie geht es bei mir weiter ? Sieht wohl nach Schlafapnoe aus, ausgelöst durch die Mobbing und "Drucksituation" im Betrieb.
Muss ich jetzt wirklich mit einer Atmemmaske schlafen, nur weil es so üble Zeitgenossen gibt.

[Compliance]

Hallo Poltergeist,

Gern geschehen :-)

So wie es aussieht schwimmt Du in Deinen Stresshormonen. Das macht auf Dauer äusserst komische Sachen mit Körper wie mit Psyche.
Wenn direkte organische Ursachen auszuschliessen sind, so kommen dann tatsächlich die psychischen Folgen zum Tragen, die wiederum auf den Organismus und dessen Funktionen Einfluss nehmen.

Ich denke Stressabbau könnte Dir helfen. Körperliche Betätigung sorgt dafür, dass Dein dauerhaft hoher Level an Stresshormonen physisch wieder abgebaut wird.
Massvoll Sport zu betreiben könnte also durchaus zur Normalisierung Deiner Atemfunktionen in Ruhe führen. Dadurch werden Cortisol und Adrenalin im Blutkreislauf abgebaut welche für die Aktivierung des Sympathikus, des Autonomen Nervensystems, verantwortlich sind. Dadurch vermindert sich zumindest die permanente innere Anspannung und Du kannst Dich wieder besser entspannen.
Gleichzeitig verschafft Dir Sport auch einen Schuss Serotonin (Glückshormon) ins Blut ob der gefühlten eigenen Leistungsfähigkeit und drängt die Stresshormone so ebenfalls zurück.

Auch bewusst mehr Zeit mit Familie/Freunden zu verbringen. Menschen also die Du wirklich magst oder gar liebst sorgt ebenfalls für den Abbau der Stresshormone.
Das ist nicht nur bloss eine Ablenkung sondern wichtig, weil Du Dich in diesem Kreis als geschätzt und geliebt erlebst, was Dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen wieder hebt. (Freisetzung von Glückshormonen)
Das darf nicht zu kurz kommen weil Du Dich ansonsten ständig als nicht geschätzt und/oder geliebt erlebst und die Stresshormon-Spirale zusätzlich befeuert.

Organisch könnte vielleicht auch ein gewisses Übergewicht eine Rolle bei der Schlafapnoe spielen, ohne dass dabei irgendwelche organisch messbaren Symptome vorhanden wären oder diagnostiziert werden könnten.
Psychisch kann ich Dir empfehlen oft an die Dinge zu denken die erfolgreich waren, das was Du ganz besonders gut gemacht hast oder Dich besonders auszeichnet und dafür auch die verdiente Anerkennung und Wertschätzung Deines Umfeldes erhalten hast. Und ganz besonders wichtig in diesem Zusammenhang: Nicht nur an der Arbeit!!!

Mach eine Liste von diesen Leistungen, Deinen ganz besonderen Fähigkeiten & Fertigkeiten und hänge sie an den Kühlschrank an den Badspiegel, überall wo Du sie immer wider siehst.
So programmierst Du Dich positiv auf Dich selbst. Selbstliebe ist nichts schlechtes.

Im Gegenteil. Wer sich selbst nicht liebt wie soll er dann andere jemals lieben können ;-)

In diesem Sinne noch einen schönen Sonntag :-)

Viele Grüsse
Compliance