Ich, ein Single, habe im Sommer 2011 eine Frankfurter Genossenschaftswohnung bekommen, worüber ich sehr froh bin, denn in Frankfurt sind bezahlbare Wohnungen wirklich rar. Seit etwa einem dreiviertel Jahr werde ich aber leider von einem Teil meiner Mitmieter gemobbt. Ursache: Das Mieterpaar auf meiner Etage verlangte von mir, meine Wohnungstür nicht abzuschließen, weil das Geräusch sie stört. Dazu war und bin ich nicht bereit. Ein Jahr lang ging das so hin und her. Letzten August dann gab es spät nachts eine furchterregende Boller-Attacke an meiner Wohnungstür. Das berichtete ich der Genossenschaft, die mir anscheinend nicht glaubte. Danach fing das Mieterpaar an, böse Gerüchte über mich zu streuen. Das mündete in einen Beschwerdebrief an die Genossenschaft, unter den die Mehrheit der Mieter ihre Unterschrift setzte: Das „feindliche“ Mieterpaar ist zusammen mit einigen anderen Mitmietern in einer evangelikalen Gemeinde. Ich widersprach den Anschuldigungen, bekam aber dennoch vom Vermieter, der Genossenschaft, eine Abmahnung, weil: Das Zeugnis der Mietermehrheit wiegt mehr als meine Unschuldsbeteuerung als Einzelne.
Nun frage ich mich, wie ich es anstelle, als Einzelne zu meinem Recht zu kommen. In Frankfurt sind etwa die Hälfte der Haushalte Singlehaushalte: Alles Leute, die im Zweifel keine Zeugen haben. Was ist zu tun? Welche „Beweise“ wiegen eine derartige „Zeugenschaft“ auf? Vielleicht wäre es noch wichtig zu wissen, dass ich Deutsche mit Migrationshintergrund bin, d.h. ein wenig anders.![]()