Hallo Ilythia,
oje da hab ich wohl einen falschen Eindruck von mir vermittelt. Ich versuche es mal..
Also ehrlich mir ist es eigentlich relativ egal, ob Menschen mein Verhalten anerkennen nur weil ich meinen Seelenmüll für mich behalte. Wichtig ist mir eigentlich nur, dass ich keinem eine Angriffsfläche gebe, dass sich andere auf mein Unglück stürzen und sich womöglich noch darüber belustigen. Das wäre schlimm für mich, vorallem würde ich mich dann über meine eigene Naivität ärgern.
Was aber stimmt ist, dass ich wirklich ziemlich verzweifelt versuche meine innere Einstellung zu ändern. Aber nicht um anderen zu gefallen, sondern damit ich mich selbst besser fühle, nicht mehr so misstrauisch bin was vorallem heißt, dass ich aufhören möchte immer einen Grund zu finden das Schlechte in so vielen Dingen und vorallem mir selbst zu sehen.
Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag neben dem Telefon sitze und darauf warte, dass sich ein sozialer Kontakt meldet, damit mein Leben schöner wird. Ich habe wirklich ein gutes Leben. Ich liebe meine Familie und habe eine Aufgabe in meinem Leben und fühle mich im Alltag glücklich und anerkannt. Eigentlich komm ich gut klar. Ich mag auch im Großen und Ganzen meine Arbeit. Trotzdem sitze ich manchmal abends auf dem Sofa und fühle mich leer und schlecht und kann nichtmal so richtig sagen warum. Da kommen Gedanken und Erinnerungen hoch, welche mir nicht gut tun. Und das will ich nicht mehr. Die Tasache das mir eine beste oder sehr gute Freundin fehlt ist nur ein Stück des Ganzen. Es ist vorallem das was am leichtesten greifbar und benennbar ist. Natürlich belastet es mich ziemlich. Mal mehr mal weniger. Zur Zeit ein bisschen mehr als sonst. -leider- Das liegt daran, weils zur Zeit öfters mal stressig bei mir ist. In solchen Situationen macht es mir viel mehr aus als sonst. Auch wenn ich weiß, dass diese Phase wieder vorbei gehen wird tut es ziemlich weh. Aber ich brauche und möchte auch niemandem in meinem Leben, dem ich nicht wichtig bin. Es ist ja auch nicht so, dass ich meine Bekannten alle so mega toll und beeindruckend finde und mich verzweifelt frage warum wir nicht beste Freunde fürs Leben werden können. Ganz im Gegenteil. Das beruht schon alles auf Gegenseitigkeit. Und, umso schlimmer. Trotzdem rege ich mich auf, dass es so ist.
In der Vergangenheit war es immer so wenn ich Menschen fand die meine Freunde wurden, dass es ganz leicht war. Nur das auseinander gehen war danach halt echt bitter. Zumindest für mich. Ich stellte sie einander vor und irgendwann liesen sie mich links liegen. Mir wurden Dinge unterstellt, die ich gesagt oder getan hätte da wäre ich nichtmal im Traum auf die Idee gekommen sowas zu tun. Unterstellungen waren ja auch leicht, denn in der Stadt in der ich lebte hatte ich einen gewissen Ruf durch meine Mobber ja schon. Meine Mobber waren meistens ehemalige Freunde muss ich dazu sagen. Und meine Stiefeltern.
Was ich gelernt habe, wenn man erstmal in der Position ist, dass man sich verteidigen oder rechtfertigen müsste, dann is alles verloren. Nicht der Mensch, der es dann sowieso nicht wert ist. Ich habe so viel von mir selbst verloren. Soviel Sicherheit, Mut und Gelassenheit. Soviel Kindheit und Unberschwertheit. So viele Chancen im Leben. Ich hatte ziemlich viele physische und psychische Probleme. Und hab einiges getan worüber ich alles andere als Stolz bin. Keiner hat mir geholfen, ich hab das alleine geschafft mich da raus zu holen und einen normalen Weg einzuschlagen. Aber ich hab eben noch nicht alles geschafft. Und muss nun meinen Weg finden.
Also daher, was ich Stand heute noch dringend zu meinem Glück brauche ist etwas inneren Frieden. Die Gelassenheit zu akzeptieren was war und die Fähigkeit zuversichtlich nach vorne zu schauen und über meine eigenen Fehler etwas großzügiger hinweg zu sehen. Manchmal denke ich mein schlimmster Mobber mit der meisten Ausdauer bin wohl ich selbst. Daran muss ich arbeiten. Für mich ganz alleine. Kein Freund der Welt egal wie eng das ist könnte mir da helfen.
Aber ich merke wenn ich das hier aufschreibe hilft mir das ein bisschen beim reflektieren. Vielleicht ist das ja ein Anfang. Wäre toll. So das war viel mehr Text als ich eigentlich vorhatte zu schreiben.
Liebe Grüße